„Die Untersuchung ist absolut schmerzfrei und mit den Schwingungen eines elektrischen Rasierapparates zu vergleichen“, sagt Philips-Forscher Ralph Sinkus. Zudem wird die Patienten nicht wie bei der klassischen Mammographie mit Röntgenstrahlung belastet. Experten äußern sich jedoch skeptisch, ob die Elastizitäts-Messung von Knoten für eine sichere Diagnose ausreichend sei. „Es handelt sich um eine rein mechanische Information und diese hat einen begrenzten diagnostischen Wert“, so Helmut Ermert, Medizintechniker an der Ruhr-Universität Bochum. Doch auch Ermert arbeitet an einer neuen Methode zur Differenzialdiagnostik von Brusttumoren. Mit Unterstützung des Bundesforschungsministeriums aus normalen Ultraschallaufnahmen und einer dreidimensionalen Bildgebungsverfahren ? der Ultraschall-Spiral-Computer-Tomographie ? will er in Zukunft auch ohne Biopsie und Röntgenstrahlung die Diagnose verbessern helfen. Grundlage seiner Idee ist die Schallausbreitung und die Dämpfung dieser Wellen je nach Gewebeart. „Der erste Prototyp ist zur Zeit in Arbeit“, so Ermert.
Vor dem Hintergrund vieler unnötiger Biopsien und Operationen erproben Ärzte der Unikliniken Hamburg und Bonn die Philips-Methode noch für rund zwei Jahre. Von den ersten Ergebnissen ermutigt sei nach positivem Abschluss dieser Testphase mit einer Markteinführung der MR-Elastographie zu rechnen, so die Philips-Forscher. Bereits existierende Magnet-Resonanz-Tomographen könnten dann problemlos um das neue Diagnostik-Verfahren erweitert werden.
Für Fragen zum Thema Brustkrebs hat auch das Krebsforschungszentrum in Heidelberg ein neues Beratungs-Telefon eingerichtet. Täglich zwischen 8 und 12 Uhr werden alle Fragen im Zusammenhang mit Brustkrebs auf der Basis des aktuellen Wissenstandes beantwortet. Telefonnummer: 06221-42 43 43.