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Natürlicher Sonnenschutz der Haut erschwert Melanomtherapie

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Natürlicher Sonnenschutz der Haut erschwert Melanomtherapie
Der natürliche Sonnenschutz der Haut ist vermutlich der Grund dafür, dass der gefährlichste Hautkrebs, das maligne Melanom, so schwer zu behandeln ist. Das Gen, das es den Pigmentzellen der Haut ermöglicht, starke Sonnenstrahlung zu überleben und somit andere Hautzellen zu schützen, macht auch Tumorzellen unempfindlich gegen die üblichen Behandlungsmethoden. Das berichten amerikanische Forscher in der renommierten Fachzeitschrift Cell.

David Fisher und seine Kollegen vom Dana-Farber Cancer Institute haben herausgefunden, dass ein Gen namens MITF nicht nur gesunde Pigmentzellen, sondern auch krankhaft veränderte vor Apoptose bewahrt. Dieser programmierte Zelltod löst normalerweise einen Selbstmordprozess in Zellen aus, die dem Körper nicht mehr nützlich sind. Bei gesunden Pigmentzellen ist der Schutzmechanismus wichtig, weil diese normalerweise durch die starke Sonneneinstrahlung geschädigt würden, was die Apoptose verfrüht auslösen könnte.

Das Gen MITF codiert ein Protein, das mit einem weiteren Gen namens BCL2 in Verbindung steht, welches schließlich den Zelltod unterdrücken kann. Das MITF-Protein erhöht die Menge des BCL2-Proteins und aktiviert somit den Überlebensmechanismus der Zellen. Mit einem gentechnisch veränderten Virus ist es den Forschern gelungen, die Aktivität von MITF zu blockieren. Darauf starben sowohl Pigmentzellen als auch Melanom-Zellen ab.

Tumore, die aus den Pigmentzellen der Haut entstehen, sind besonders widerstandsfähig gegen Strahlen- und Chemotherapie. Pigmentzellen sind der natürliche Sonnenschutz der Haut. Sie werden dunkel, wenn sie eine bestimmte Menge Sonnenlicht abbekommen und schützen die unter ihnen liegenden Zellen. Ohne einen eigenen Schutzmechanismus würden die Pigmentzellen jedoch zu schnell wieder absterben und könnten den Körper dann nicht mehr länger vor der gefährlichen Strahlung abschirmen.

“Diese Verbindung zwischen Pigmentierung und Überleben der Zellen ist sicher nützlich bei normaler gesunder Pigmentzellenfunktion”, sagt Fisher. “Die Kehrseite der Medaille ist jedoch, dass sich die Super-Überlebensfähigkeiten der Pigmentzellen auch auf die Krebszellen überträgt und so die erfolgreiche Therapie von Melanomen verhindert.”

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Nur bei vier von hundert Hautkrebsfällen handelt es sich um ein malignes Melanom. Allerdings verursacht dieser Krebs 79 Prozent aller Todesfälle durch Hautkrebs. MITF zu blockieren könnte theoretisch eine Strategie sein, Melanome zu behandeln. Zurzeit sei diese Möglichkeit aber sehr spekulativ und weit entfernt von einer klinischen Anwendung, sagen die Forscher.

Cornelia Pfaff
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