Viele Asthmatiker leiden möglicherweise unter einer Bakterieninfektion in den Lungen, die ihr Leiden verschlimmert. Eine Behandlung mit Antibiotika verspricht diesen Patienten Linderung, berichten amerikanische Forscher in der Juni-Ausgabe des Fachmagazins Chest. Noch ist den Forschern nicht klar, wie die Infektion und chronisches Asthma genau zusammenhängen. Sie vermuten jedoch, dass die Bakterien sogar einer der Auslöser der Krankheit sein könnten.
Die Mediziner um Richard Martin vom
National Jewish Medical and Research Center in Denver hatten das Lungengewebe von 55 Asthmapatienten auf spezielle Bakterien untersucht. Bei mehr als der Hälfte fanden sie das bakterielle Erbgut von Mycoplasma pneumoniae und Chlamydia pneumoniae. Nach sechs Wochen Behandlung mit einem Antibiotikum hatte sich die Lungenfunktion dieser Patienten deutlich verbessert. Versuchsteilnehmer, bei denen keine Infektion festzustellen war, zeigten dagegen keine Erleichterung.
Trotz der vielversprechenden Ergebnisse raten Martin und seine Kollegen davon ab, Asthmatiker grundsätzlich mit Antibiotika zu behandeln. Durch die häufige Verordnung von Antibiotika könnten resistente Keime entstehen. Sie empfehlen diese Behandlung nur, wenn die Krankheit mit gängigen Mitteln nicht in den Griff zu bekommen ist.
ddp/bdw – Cornelia Pfaff
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