Eine der kleinsten europäischen Gänse, die „Hellbäuchige Ringelgans“, wandert jeden Sommer in langen Tag- und Nachtlügen bis über 7.000 Kilometer in ihre Brutgebiete nach Spitzbergen, Grönland und Kanada. Wer möchte, kann jetzt für die Grundlagenforschung die Patenschaft über eine dieser Gänse übernehmen und einen Sender finanzieren, der via Satellit ständig die Position des Tieres meldet. Als Dankeschön erhält der Pate einmal in der Woche per SMS oder Email den genauen Aufenthaltsort „seiner“ Gans, berichtet das Fachmagazin „Nature“ in seiner Online-Ausgabe.
Organisiert wird die Patenschaft von der britischen Forschungs- und Umweltschutzorganisation „Wildfowl and Wetland Trust“ in Slimbridge. Mitarbeiter der Organisation befestigen die dreißig Gramm schweren Sender an gesunden männlichen Gänsen ? Weibchen könnten bei der Paarung von den Geräten behindert werden ? im westlichen Irland. Die irischen Gänse verlassen die Insel im April Richtung Westkanada, das sie mit Zwischenstopps in Island und Grönland anfliegen.
Doch die genaue Route ist bisher unbekannt, da die Gänse größtenteils über unbewohntes Gebiet fliegen. Die Umweltschützer würden jedoch gerne den genauen Weg und die Zwischenstopps kennen, um die Tiere besser schützen zu können. Die Population der Ringelgänse hat in Europa seit den dreißiger Jahren kontinuierlich abgenommen. Derzeit scheint sie jedoch stabil zu sein.
ddp/bdw – Andreas Wawrzinek
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