Ein britisches Forscherteam hat eine Genveränderung entdeckt, die für zwei Drittel aller Fälle des gefährlichen schwarzen Hautkrebses mitverantwortlich ist. Das berichtet das Wissenschaftsmagazin „Nature“ vorab in seiner Online-Ausgabe. Aus der Entdeckung erhoffen sich die Wissenschaftler neue Wege zur Behandlung des so genannten malignen Melanoms, an dem jährlich in Deutschland rund 2.000 Menschen sterben.
Die Genveränderung ähnelt einer Mutation, die bei der Entstehung von Leukämie eine wichtige Rolle spielt. Wird das entsprechende Gen blockiert, könnte das auch die Ausbreitung der Krankheit stoppen. Nachdem bei Leukämiepatienten bereits eine solche Behandlung erprobt wird, könnte Ähnliches auch bei Patienten mit dem gefährlichen Hautkrebs funktionieren, hoffen die Wissenschaftler. Die Entwicklung eines marktreifen Medikaments könnte jedoch fünfzehn Jahre dauern, erläuterte der Krebsexperte Mike Stratton gegenüber dem britischen Nachrichtendienst BBC.
Der Genveränderung auf die Spur gekommen sind die Wissenschaftler um Richard Wooster, als sie die Gene kranker und gesunder Zellen von Spendern verglichen. Die Entdeckung ist der erste Erfolg des großangelegten Krebs-Genom-Projekts im Sanger-Institut der britischen Wellcome-Stiftung. Hunderte von Wissenschaftler suchen dabei seit zwei Jahren systematisch nach genetischen Ursachen der wichtigsten Krebsarten.
ddp/bdw – Ulrich Dewald
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