Frauen, die sich nicht dauerhaft binden wollen oder die nur auf einen kurzen Seitensprung aus sind, bevorzugen den eher maskulinen Typ Mann. Eher femininen Männern trauen sie dagegen bessere Qualitäten als Partner und Vater zu und halten ihn für langfristige Beziehungen geeigneter. Dieses Grundschema bei der Partnerwahl haben britische Forscher in Experimenten mit 160 Frauen nachgewiesen, über die das Fachmagazin „Proceedings“ (B, Nr. 269, S. 1095) der Königlichen Gesellschaft in London berichtet.
Die Wissenschaftler um Anthony Little von der Universität in St. Andrews hatten den Frauen am Computer bearbeitete Bilder von Männern gezeigt, bei denen entweder weibliche oder männliche Gesichtsmerkmale hervorgehoben worden waren. Dabei sprachen die maskulinen Typen eher die Frauen an, die an einer kurzfristigen Beziehung interessiert waren oder die bereits einen Partner hatten ? auch wenn sie angaben, zufrieden mit ihrer Beziehung zu sein. Frauen auf der Suche nach einer langfristigen Partnerschaft zogen dagegen die mehr femininen Gesichter vor.
Dieses Grundschema hätten die Frauen im Verlauf der Evolution entwickelt, um die Überlebenschancen für ihren Nachwuchs zu verbessern, vermuten die Forscher: Maskuline Typen versprachen genetisch gesunde Kinder und kamen daher auch für einen Seitensprung für Frauen in Frage, die sich bereits an einen treu sorgenden Mann gebunden hatten. Solche „Machos“ neigten jedoch gleichfalls zu Seitensprüngen, was für die Frauen die Gefahr barg, verlassen zu werden. Als den „Mann fürs Leben“ wählten sie daher eher feminine Typen aus.
Frauen, die mit der Pille verhüten, zeigten in den Experimenten dagegen nicht die typischen Vorlieben. Dies könnte mit dem durch die Pille veränderten Hormonhaushalt zusammenhängen, vermuten die Forscher.
ddp/bdw – Ulrich Dewald