Eine Forschergruppe der Universität von Kalifornien in Davis (UC Davis) hat eine neue Computertomographiemethode entwickelt, die mit Neutronen anstelle von Röntgenstrahlen arbeitet. Die neue Technik eignet sich daher insbesondere zum Aufspüren von organischen Stoffen und Bakterien in Gesteinen und könnte unter anderem bei der Suche nach Leben auf dem Mars eingesetzt werden.
In dem Experimentaufbau der Gruppe um den Geologieprofessor Charles Lesher rotiert das zu untersuchende Gestein in einem medizinischen Computertomographen ähnlichen Apparat. Die Gesteinsprobe wird allerdings nicht wie bei herkömmlichen Tomographen mit Röntgenstrahlen, sondern mit Neutronen beschossen. Dies ermöglicht das Aufspüren von tief im Gestein verborgenen organischen Verbindungen. Die neue Technik hat ihre Stärke bereits in einigen Feldtests mit „marsähnlichem“ Gestein aus den trockenen Tälern der Antarktis und der israelischen Negev-Wüste bewiesen.
Neutronenstrahlen können im Gegensatz zu Röntgenstrahlen aus schweren Elementen aufgebaute Materialien praktisch ungestört durchdringen und dadurch tief in das Innere von Gesteinen sehen. Hinzu kommt, dass Neutronen besonders stark mit leichten Elementen wie etwa Wasserstoff und Kohlenstoff wechselwirken ? sie eignen sich daher besser als Photonen (Lichtquanten) für das Aufspüren von organischen Verbindungen.
Stefan Maier