Durch die Fangmethoden für den so genannten Delphin-freundlichen-Thunfisch geraten zu viele junge Thunfische ins Netz, sagt Tim Essington von der Stony-Brook-Universität in New York. Dadurch seien die Bestände an Thunfischen bedroht, fand der Fischökologe in seinen theoretischen Studien, wie das Wissenschaftsmagazin New Scientist berichtet.
Früher hatten Thunfischer ihre Netze in der Nähe von Delphinen ausgelegt und so vor allem große Thunfische gefangen, da nur diese mit den schnellen Delphinen mithalten können. Dabei gerieten allerdings auch viele Delphine in die Netze und erstickten qualvoll. Mit den neuen Fangmethoden würden die Netze nun um Schulen von Thunfischen gezogen, sagt Essington.
Für die Thunfisch-Bestände könnte sich das fatal auswirken: Der Forscher errechnete, dass mit den Delphin-freundlichen-Methoden im östlichen Pazifik nur rund 200.000 Tonnen jährlich gefischt werden könnten, ohne die Populationen zu gefährden. Gegenwärtig würden jedoch 270.000 Tonnen Thunfisch aus den Gewässern gehoben. Diese Menge führe aber nur mit den alten Fangmethoden nicht zu einer Überfischung, warnt der Forscher.
Kritiker halten beide Fangmethoden für bedenklich. Carl Safina von der Nationalen Audubon-Gesellschaft rät gar, beim Thunfischfang wieder zur Angelrute zurückzukehren: Damit fange man nur die großen Thunfische und schaffe überdies viele Jobs.
Marcel Falk