Aus den Computerdaten bilden die Forscher nun ein hundertfach verkleinertes so genanntes Stereo-Lithographie-Modell, eine vollautomatisch von einem Laser geformte Skulptur. Anschließend soll die Statue im Maßstab 1:10 nachgebildet werden.
Die Wiedererrichtung der Figur in Afghanistan sei allerdings noch umstritten, sagt Grün. An einer Tagung Ende Mai in Afghanistan sollen die Unesco, afghanische Gesandte und weitere Gruppierungen darüber entschieden.
Die New-7-Wonders-Gesellschaft, die zusammen mit dem Afghanistan-Museum im schweizerischen Bubendorf die Nachbildung angestoßen hat, sammelt bereits das Geld für die Wiedererrichtung. Rund 30 Millionen Euro seien dafür nötig, sagt Grün.
Die beiden Buddhafiguren im Bamiyan-Tal wurden zwischen dem 2. und 4. Jahrhundert aus Sandsteinfelsen geschlagen. Die größere der beiden Statuen, die Grün virtuell nachgebildet hat, stellte Vairocana dar, den „Scheinendes-Licht-durch-das-Universum-Buddha“. Die kleinere mit 38 Metern Höhe galt dem Sakyamuni-Buddha. Beide Statuen wurden im März 2001 von den Talibanherrschern trotz internationaler Proteste gesprengt.