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Virtuelle Auferstehung einer Buddha-Statue in Afghanistan

Technik|Digitales

Virtuelle Auferstehung einer Buddha-Statue in Afghanistan
Eine der im vergangenen Jahr von den Talibans gesprengten Buddhastatuen in Afghanistan steht wieder ? wenn auch nur als 3D-Bild im Computer. Aus Fotos der über 50 Meter hohen und rund 1800 Jahre alten Steinskulptur modellierten die Forscher um Armin Grün von der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich die virtuelle Nachbildung. Das Modell soll helfen, die Statuen aus Sandstein in Afghanistan wieder aufzubauen, sagte Grün am Donnerstag der Nachrichtenagentur ddp.

Die Forscher stützten sich in ihrer Arbeit vor allem auf über 30 Jahre alte Vermessungen und Bilder des Archäologen Robert Kostka. Der Österreicher hatte damals die Statue mit einem Spezialapparat, einer so genannten metrischen Kamera, abgelichtet. „Anhand der wissenschaftlichen Aufnahmen konnten wir auch wenige Zentimeter große Objekte wie etwa die Falten des Buddhagewandes in 3D rekonstruieren“, sagt Grün.

Aus den Computerdaten bilden die Forscher nun ein hundertfach verkleinertes so genanntes Stereo-Lithographie-Modell, eine vollautomatisch von einem Laser geformte Skulptur. Anschließend soll die Statue im Maßstab 1:10 nachgebildet werden.

Die Wiedererrichtung der Figur in Afghanistan sei allerdings noch umstritten, sagt Grün. An einer Tagung Ende Mai in Afghanistan sollen die Unesco, afghanische Gesandte und weitere Gruppierungen darüber entschieden.

Die New-7-Wonders-Gesellschaft, die zusammen mit dem Afghanistan-Museum im schweizerischen Bubendorf die Nachbildung angestoßen hat, sammelt bereits das Geld für die Wiedererrichtung. Rund 30 Millionen Euro seien dafür nötig, sagt Grün.

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Die beiden Buddhafiguren im Bamiyan-Tal wurden zwischen dem 2. und 4. Jahrhundert aus Sandsteinfelsen geschlagen. Die größere der beiden Statuen, die Grün virtuell nachgebildet hat, stellte Vairocana dar, den „Scheinendes-Licht-durch-das-Universum-Buddha“. Die kleinere mit 38 Metern Höhe galt dem Sakyamuni-Buddha. Beide Statuen wurden im März 2001 von den Talibanherrschern trotz internationaler Proteste gesprengt.

ddp/bdw – Marcel Falk
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