Um den kürzesten Weg zwischen zwei Punkten zu finden, legten die Forscher eine elektrische Spannung zwischen zwei Orten der Straßenkarte an. Dies führte zu einer elektrischen Entladung entlang der kürzesten Röhrenverbindung zwischen den beiden Punkten. Da eine elektrische Entladung in einem Heliumgas mit einer starken Fluoreszenz verbunden ist, konnte der auf diese Weise bestimmte optimale Weg durch das Aufleuchten des Gases entlang der Verbindungsstrecke mit einem Mikroskop bestimmt werden.
Die Wissenschaftler hoffen, mit ihrem System schon bald die kürzeste Verbindungsstrecke zwischen mehr als zwei Punkten einer Karte bestimmen zu können. Diese klassische Aufgabe ist in der Fachliteratur als das „Problem des Handlungsreisenden“ bekannt. Da der Rechenaufwand zur Bestimmung der optimalen Route exponentiell mit der Anzahl der Fixpunkte ansteigt, kann dieses Problem für viele Verbindungspunkte nur mittels Hochleistungscomputern gelöst werden. Ob der von dem Forscherteam entwickelte „Gas-Routenplaner“ jemals mit derartigen Computern konkurrieren kann, ist zwar fraglich ? das Konzept der Gasentladung in Mikrosystemen könnte der Meinung der Forscher nach allerdings vielfache Anwendungen finden.