Schlaue Ratten gewöhnen sich starkes Alkoholtrinken eher an als dümmere Artgenossen, haben kanadische Verhaltensforscher festgestellt. Ihre Studie bedeutet nicht, dass hohe Intelligenz und Alkoholsucht automatisch zusammengehören. Sie weist aber darauf hin, dass das Lernmuster intelligenterer Zeitgenossen zum Alkoholismus führen kann.
Das Team um Brian Smith von der Concordia University hatte 60 männliche Ratten in einem Labyrinth erst 19 Tage lang auf ihre Lernfähigkeit und Intelligenz getestet. Dann beobachteten sie fünf Tage lang, wieviel Alkohol die Tiere freiwillig tranken. Fazit, so das Fachjournal „Alcohol“ (Bd. 26, S. 121): Die Besten im Labyrinth gehörten zu den stärksten Trinkern. Die Forscher vermuten, dass sie schnell den Zusammenhang zwischen Alkoholgeruch und -geschmack und dem Wohlgefühl begriffen. Sie schließen außerdem, dass neben Vererbung, Hirnchemie und Umwelteinflüssen eben auch andere Faktoren zum starken Trinken beitragen können.
Dörte Saße
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