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Baby-Sonne mit Staubnebel ähnelt Frühstadium unseres Sonnensystems

Astronomie|Physik

Baby-Sonne mit Staubnebel ähnelt Frühstadium unseres Sonnensystems
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Wie eine fliegende Untertasse sieht die Staubwolke aus, die einen 500 Lichtjahre entfernten Stern am Rande der Dunkelwolke Rho Ophiuchi umgibt. „Das neue Objekt ist ein perfektes Beispiel für einen jungen Stern mit einer Staubscheibe, in der sich Planeten bilden oder bald entstehen werden“, meldet die europäische Südsternwarte Eso, mit deren Observatorien der vorher unbekannte Nebel entdeckt wurde.

Anders als die meisten frischgebackenen Planetensysteme liegt der etwa eine Million Jahre alte Untertassen-Nebel nicht mitten in einer Region, in der Sterne geboren werden, sondern am Rand der Wolke Rho Ophiuchi, die als Sternen-Kinderstube gilt. Diese Lage schenkte den Astronomen um Nicolas Grosso vom Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik in Garching zum einen einen relativ freien Blick auf das junge Sonnensystem. Zum anderen liegt der Staubnebel weit genug entfernt von massiven, kurzlebigen Sternen, deren starke Strahlung oft den Staub um andere Sterne hinwegfegt.

Aus den Beobachtungen schließen Grosso und seine Kollegen, die ihre Ergebnisse im Fachblatt „Astronomy & Astrophysics“ eingereicht haben, dass die Wolke etwa 600 Erdmassen schwer ist und einen fünf Mal größeren Durchmesser hat als die Bahn des Planeten Neptun. Von der Erde aus sieht man fast genau von der Seite auf den Nebel, weswegen seine Gestalt einer fliegenden Untertasse ähnelt.

Wegen dieser Lage ist der Nebel überhaupt zu sehen: Das Sternenlicht, das den Nebel normalerweise überstrahlen würde, wird durch die Staubteilchen gestreut. In der Mitte der Scheibe ist ebenfalls wegen der Streuung des Lichtes ein dunkler Streifen zu sehen.

Da viele Details der Planetenentstehung noch strittig sind, bietet sich der Untertassen-Nebel an, um diese Fragen zu klären. „Dem Stern im Zentrum des Nebels steht ein langes und ruhiges Leben umgeben von Planeten bevor – ganz ähnlich wie in unser eigenes Sonnensystem“, heißt es in der Pressemitteilung der Eso.

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Ute Kehse
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