Karotten sind nicht nur vitaminreich, sie könnten in Zukunft auch vor der Gelbsucht schützen. Gießener Forschern gelang es, die Karottengene so zu verändern, dass sie selbstständig einen Impfstoff gegen die Viruskrankheit Hepatitis B bilden. Dadurch lässt sich der Impfstoff deutlich billiger und einfacher produzieren als bisher. Zudem ist die Pflanze weltweit anbaubar und gut zu lagern, schreiben die Forscher in einer Pressemitteilung der Universität Gießen.
Der Impfstoff aus der Karotte funktioniert wie sein herkömmliches Gegenstück: Es schleust ein Eiweiß, das auch auf der Virusoberfläche sitzt, in den Körper des Menschen ein. Das Immunsystem bildet Antikörper gegen das Eiweiß. So kann es frühzeitig Gegenmaßnahmen starten, wenn das echte Virus in den Körper eindringt. Die “Impf-Karotte” müsste roh oder als Saft verzehrt werden, um das Eiweiß nicht zu zerstören. Doch zunächst müssen klinische Tests zeigen, ob die Impfung auch tatsächlich die gewünschte Wirkung zeigt.
Dörte Saße
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