Personen, die viel fernsehen, fühlen sich so, als hätten sie viele Freunde. Das sagt Satoshi Kanazawa von der Indiana University in Pennsylvania aufgrund einer aktuellen Studie. Die Studie erscheint in der Fachzeitschrift Evolution and Human Behavior (Ausg. 23, S. 1619) berichtet der New Scientist.
Kanazawa analysierte die Ergebnisse der jährlichen US General Social Survey. Er fand heraus, dass Personen, die bestimmte Fernsehprogramme anschauen, mit ihrem Leben oft sehr zufrienden sind. Die Art der Zufriedenheit sei jedoch typisch für Personen, die viele Freunde haben. Bei Frauen wirken Situationskomödien und Fernsehfilme zur Hauptsendezeit in dieser Hinsicht am nachhaltigsten, während Männer am intensivsten auf Personen in den Nachrichten reagieren.
Der Wissenschaftler glaubt, dass der Grund für dieses Empfinden in der Entwicklung des Gehirnes zu finden sei. Bestimmte Vorgänge im Gehirn, die auftretenn, wenn man bekannte Gesichter von Freunden wiedererkennt, scheinen auch beim Fernsehen aufzutreten: Das Unterbewusstsein zählt demnach jedes vertraute Gesicht, das es regelmäßig sieht, zu den realen Freunden – auch wenn es nur auf dem Fernsehschirm zu sehen ist.
Nicole Waschke