Die Geburt eines Sohnes nagt an der Lebenszeit der Mutter: Rund 34 Wochen früher sterben Frauen für jeden Sohn, dem sie das Leben geschenkt haben. Mädchen dagegen scheinen das Leben der Mutter eher zu verlängern. Das fanden finnische Forscher zumindest in einer Analyse der Kirchenregister von 1640 bis 1870 über Frauen der Volksgruppe der Lappen heraus. Ob sich die Ergebnisse auch auf Frauen in den heutigen Industriegesellschaften übertragen lassen, ist unklar.
Söhne seien in der Schwangerschaft offenbar belastender als Töchter, schreiben die Forscher um Samuli Helle von der Universität Turku im Fachmagazin „Science“ (Bd. 296, S. 10). Dafür könne es mehrere Ursachen geben: So wachsen Jungen im Mutterleib schneller und sind schwerer bei der Geburt als Mädchen. Auch ist die Mutter während der Schwangerschaft größeren Mengen des Hormons Testosteron ausgesetzt, das die Immunabwehr schwächen kann.
Gegen diese Bürden eines Sohnes hilft dagegen eine Tochter, fanden die Forscher. So hätten Mädchen früher ihre Mütter im harten Alltag unterstützt und damit deren Leben verlängert.
ddp/bdw – Marcel Falk
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