Ein „Nanomuskel“, der sich von Licht getrieben ausdehnt oder zusammenzieht, könnte in Zukunft molekulare Maschinen antreiben. Das berichten amerikanische und deutsche Wissenschaftler in der Fachzeitschrift „Science“ (Band 296, 10. Mai).
Die Wissenschaftler um Hermann Gaub von der Ludwig-Maximilians-Universität München haben ein kettenartiges Molekül hergestellt, das in einer kürzeren und längeren Form vorkommt. Wenn Licht auf das Molekül fällt, wechselt es von der einen zur anderen Form über. Gesteuert werden kann dieser Übergang durch die Wellenlänge des Lichts. Bei der Bewegung kann das Molekül eine Kraft ausüben, mit der es beispielsweise eine molekularen Maschine antreiben könnte. Das haben die Wissenschaftler mit einem sogenannten Kraftmikroskop gezeigt, mit dem sich sehr kleine Kräfte messen lassen.
Molekulare Maschinen sind aus wenigen Molekülen zusammengesetzt und steuern beispielsweise komplizierte Vorgänge im menschlichen Körper. Seit einigen Jahren versuchen Wissenschaftler künstliche molekulare Maschinen herzustellen. Sie könnten etwa Krebszellen bekämpfen oder Blutgefäße von gefährlichen Ablagerungen befreien.
ddp/bdw – Florian Sander
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