Der Unparteiische lässt sich offenbar doch beeinflussen: Die brüllenden Fußballfans im Nacken pfeifen Schiedsrichter eher zugunsten der Heimmannschaft, fand der Psychologe Alan Nevill von der Universität Wolverhampton. Dieser Effekt sei wohl eine der Hauptursachen für den so genannten Heimvorteil, sagte der Forscher dem Wissenschaftsmagazin „New Scientist“ (Ausgabe vom 9. Mai).
Der Psychologe spielte qualifizierten Schiedsrichtern Videosequenzen von umstrittenen Spielzügen und groben Szenen vor. Einige sahen die Sequenzen mit, andere ohne Ton. Das Geschrei beeinflusste den Entscheid der Unparteiischen stark: Brüllten die Fans aus den Lautsprechern, entschieden sich die Schiedsrichter rund fünfzehn Prozent öfter zugunsten der Heimmannschaft. Ihr Urteil deckte sich dabei sehr gut mit dem des Schiedsrichters auf dem Platz, fanden die Forscher.
Doch auch auf die Spieler hat der Heimrasen einen Einfluss, wie frühere Untersuchungen gezeigt hatten. So haben Fußballer vor einem Heimspiel mehr vom männlichen Sexualhormon Testosteron im Blut, das die Aggressivität steigert, als vor einem Auswärtsmatch.
ddp/bdw – Marcel Falk
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