Die Sprachausgabe von Computern erschallt heute immer noch blechern und synthetisch. Mit einem künstlichen Stimmapparat wollen nun japanische Wissenschaftler der digitalen Stimme einen menschlichen Klang geben. Von der Lunge bis zum Mund kopierten sie den natürlichen Resonanzraum und erzielten zumindest bei Vokalen erste Erfolge, berichtet das Magazin New Scientist (Ausgabe vom 4.5.2002).
Komprimierte Luft pressen die Forscher der Kagawa Universität in Takamutsu aus einem Plastiktank, die als Lunge des Roboters dient. Weitergeleitet durch eine flexible Luftröhre aus Silikon setzt die Luft Stimmbänder aus Gummistreifen in Vibration. Über Elektromotoren kontrollieren die Wissenschaftler analog zu den Muskeln beim Menschen die Form der Luftröhre und die Spannung der Gummistimmbänder. Nach und nach erreichten sie über eine intelligente Steuerung nahezu natürliche Stimmlaute
Konsonanten wie „p“ und „t“ bereiten den Forschern allerdings noch Probleme. Da für diese Laute beim Menschen Zunge und Lippen eine wichtige Rolle spielen, basteln sie jedoch schon an künstlichen Modellen für diese natürlichen Stimmbildner. Gelingt ihnen der Nachbau dieser komplexen Stimmelemente, wollen sie ihren Stimmapparat in einem humanoiden Roboter einbauen.
Jan Oliver Löfken
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