In Zeiten von Krieg und Terror verleihen Liebesbeziehungen besonderen Halt. Wie Psychologen der Bar-Ilan Universität im israelischen Ramat-Gan zeigen konnten, fühlen sich Menschen im Angesichts des eigenen Todes besonders stark zu ihren Partnern hingezogen. Emotionale Bindungen helfen, sich besser mit der eigenen Sterblichkeit abzufinden, schreiben die Forscher im Fachmagazin „Journal of Personality and Social Psychology“.
Gilad Hirschberger und sein Team hatten mit Studenten ihrer Universität verschiedene Versuche durchgeführt. So sollten die Probanden zum Beispiel ihre Partnerschaft bewerten, nachdem sie sich zuvor eingehend mit ihrem eigenen Tod, physischen Schmerzen oder einem neutralen Thema ? wie dem Fernsehen ? beschäftigt hatten. Das Ergebnis: Studenten, die sich mit dem Tod auseinandergesetzt hatten, fühlten sich ihren Partnern deutlich stärker verbunden, als die Vergleichsgruppen.
In einem weiteren Experiment, wurde ein Teil der Studenten dazu aufgefordert, Probleme in ihrer Beziehung zu reflektieren und anschließend einen assoziativen Wortergänzungstest zu machen. Wörter die mit dem Tod zusammenhängen, so das Ergebnis, kamen besonders jenen Probanden in den Sinn, die sich zuvor über ihre Beziehungsprobleme Gedanken gemacht hatten.
Wenn eine Beziehung nicht als gefährdet betrachtet wird, kann sie helfen die Angst vor dem Tod zu mildern, so die Experten.
Irina Lorenz-Meyer
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