Phytoplankton speichert bei seinem Wachstum Milliarden Tonnen des Treibhausgases Kohlendioxid. So bekannt dieser Prozess ist, so unklar sind die genauen Vorgänge innerhalb der Nahrungskette und der weitere Verbleib der Algen nach deren Absterben. Große Mengen an Kohlendioxid könnten dauerhaft gespeichert werden, sinken die Mikroalgen auf den Grund der Ozeane bevor sie bei ihrem Zerfall das Treibhausgas wieder freisetzen. Solange der Ablauf dieser „Biologischen Pumpe“ nicht eindeutig geklärt ist, bleiben die Ozeane ein unsicherer Faktor in Klimamodellen, die die Auswirkungen der globalen Erwärmung vorhersagen sollen.
Auch deutsche Forscher vom Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung (AWI) in Bremerhaven schätzen das Phytoplankton als riesigen Speicher für Kohlendioxid. Da in den Ozeanen der südlichen Hemisphäre deutlich weniger Biomasse gebildet wird, steigerten sie in einem Pilotprojekt die Algenbildung durch eine Düngung der Meeres mit Eisensulfat. Rapide stieg darauf das Wachstum der Grünalgen an. Doch bevor diese sehr günstige Methode zur Speicherung des Treibhausgases großflächig angewandt werden kann, müssen die AWI-Forscher noch die Folgen dieses Eingriffs in das Leben der Ozeane gründlicher abschätzen. Die Kosten für die Speicherung von Kohlendioxid durch die Eisen-Düngung lägen rund um das Hundertfache unter klassischen Aufforstungs-Projekten an Land.