Die ersten Lebewesen krochen schon vor 500 Millionen Jahren aus dem Meer – wahrscheinlich allerdings nur zeitweise. Das berichten Forscher um Robert MacNaughton vom Geological Survey of Canada in Calgary im Fachblatt Geology (Bd. 30, S. 391).
Im frühen Ordovizium, vor etwa 500 Millionen Jahren, wagten sich im heutigen Ontario Tiere aus dem Stamm der Gliederfüßer aus dem Meer und hinterließen Spuren im Sand. Die Forscher um MacNaughton fanden die Fußsstapfen der Pioniere in einer Sandsteinformation. Aus der Form der Sandrippel schlossen sie, dass der Sand ursprünglich vom Wind abgelagert wurde, möglicherweise handelte es sich um Dünen an der Küste.
Damit verlegen die Forscher den ersten Landgang von Tieren um etwa 40 Millionen Jahre vor. Die Forscher berichten, dass es sich vermutlich um größere Arthropoden (Gliederfüßer) handelte, die offenbar amphibisch lebten. Warum die Verwandten heutiger Spinnen, Krebse und Insekten aufs Trockene kamen, ist unklar. Möglicherweise suchten sie nach Nahrung, flüchteten vor Räubern oder paarten sich, spekulieren die Forscher. Die Fußsspuren deuten darauf hin, dass die Tiere eigentlich noch an ein Leben im Wasser angepasst waren.
Ute Kehse