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Maserninfektion reduziert AIDS-Viren

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Maserninfektion reduziert AIDS-Viren
Bei HIV-infizierten Kindern, die an Masern erkranken, sinkt die Konzentration der AIDS-Viren im Blut für die Dauer der Erkrankung stark ab. Gleichzeitig kommt es dabei zu einer Stimulation der zellulären Immunabwehr. Über diese Beobachtung an afrikanischen Kindern berichten Wissenschaftler der Johns Hopkins University in Baltimore im Journal of Infectious Diseases (Bd. 185, S. 1035).

Diane Griffin und ihre Mitarbeiter untersuchten 93 HIV-infizierte Kinder, die wegen Masern zur Behandlung in das Lehrkrankenhaus von Lusaka in Sambia eingeliefert worden waren. Bei der Aufnahme, vor der Entlassung und einen Monat danach ermittelten die Forscher die Konzentration von AIDS -Viren im Blut. Bei 33 Kindern betrug dieser Wert zu Beginn der Maserninfektion nur ein Vierzigstel des Durchschnittswertes anderer AIDS-kranker Kinder. Bei der Entlassung war er bereits wieder auf ein Viertel angestiegen und lag einen Monat später sogar über dem Vergleichswert. In der Zeit, in der die Zahl der AIDS-Viruspartikel sank, stieg die Konzentration der so genannten CD8-T-Zellen an. Das sind weiße Blutkörperchen, die als Teil der zellulären Immunabwehr infizierte Zellen erkennen und zerstören.

„Uns haben diese Ergebnisse überrascht, da wir erwartet hatten, dass sich die HIV-Vermehrung bei Masern eher beschleunigt“, sagt William Moss, ein Mitglied der Arbeitsgruppe. Das Masernvirus, so Moss, hätte nämlich die Eigenschaft, Immunreaktionen zu unterdrücken und dadurch zusätzliche Infektionen zu begünstigen. Die einzige bisher bekannte Erkrankung, die das AIDS-Virus hemmt, ist das Tsutsugamushi- oder Busch-Fieber, das durch Bakterien verursacht wird. „Um vollständig zu verstehen, wie Masern HI-Viren hemmen und das Immunsystem aktivieren, sind weitere Versuche mit einer größeren Zahl von Patienten nötig“, sagt Griffin.

Joachim Czichos
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