Die ersten Primaten haben den Dinosauriern noch in die Augen geschaut, vermuten amerikanische Wissenschaftler. Zwar stammen die ältesten bekannten Fossilien der Tiergruppe aus einer Zeit, als die Riesenechsen schon ausgestorben waren. Aber die versteinerten Zeugnisse sind recht lückenhaft und geben daher die tatsächliche Entwicklung nicht wieder, schreibt Simon Tavare von der Universität Südkalifornien zusammen mit Kollegen im Magazin „Nature“ (18. April, S. 726).
Bisher kennen Forscher etwa 470 ausgestorbene Primaten. Tatsächlich dürften es aber zwischen Acht- und Neuntausend gewesen sein, erklärt Tavare. Mit Hilfe statistischer Methoden kommt er zu dem Schluss, dass die ersten Primaten wahrscheinlich vor etwa 80 Millionen Jahren aufgetaucht sind. Zu der Zeit begann der damalige Riesenkontinent Gondwanaland in die heutigen Erdteile aufzubrechen. Außerdem wurde die Erde noch von Dinosauriern bewohnt. Die Riesenechsen dürften die possierlichen Waldbewohner mit den eng zusammenstehenden Augen und den dünnen Greifärmchen, die nicht einmal Krallen an ihren Fingern hatten, aber kaum wahrgenommen haben.
ddp/bdw – Andreas Wawrzinek
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