Kaffeegenuss am Abend halbiert in der kommenden Nacht die Menge des Schlafhormons Melatonin im Körper, fanden Forscher der Universität Tel Aviv. Das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum nach Kaffee der Schlaf meist kürzer ausfällt und weniger tief ist, berichtet das Londoner Magazin “New Scientist”.
Das im Kaffee enthaltene Koffein blockiert offenbar ein Hormon mit dem Namen N-Acetyltransferase, das für die Produktion von Melatonin verantwortlich ist. Normalerweise steigt etwa zwei Stunden vor dem Einschlafen im Gehirn die Menge an Melatonin. Zwischen zwei und vier Uhr in der Nacht ist die Konzentration dann am höchsten und sinkt zum Morgen hin wieder ab.
Da Koffein im Körper nur langsam abgebaut wird, kann es diesen Rhythmus nachhaltig stören, berichten die Forscher. Bei Versuchen im Schlaflabor in Tel Aviv schliefen Probanden nach einer Tasse Kaffee am Abend in der darauffolgenden Nacht eine Stunde kürzer und wälzten sich deutlich mehr im Bett herum. Entkoffeinierter Kaffee störte den Schlaf dagegen nicht.
ddp/bdw – Andreas Wawrzinek
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