Amerikanische Astronomen haben in einer Staub- und Gaswolke in der Milchstraße das bekannte Autofrostschutzmittel Ethylenglykol entdeckt. Das meldet das Nationale Observatorium für Radioastronomie in Charlottesville (USA).
Die Entdeckung sei mehr als ein Kuriosum, denn sie zeige, welch komplexen Moleküle im Weltall entstehen könnten, so Jan M. Hollis vom Goddard-Raumfahrtzentrum der Nasa in Greenbelt. Ethylenglykol ist chemisch eng verwandt mit einfachsten Vertretern der Zucker-Molekülfamilie, wichtigen Bausteinen für die Bildung von Leben. Die chemischen Reaktionen bei der Entstehung der galaktischen Frostschutzmittel hätten Hunderttausende oder gar Millionen von Jahren gedauert, schätzt Hollis.
Der Astronom sieht die Entdeckung als weiteren Beleg für die Theorie, dass das Leben auf der Erde „Starthilfe“ aus dem All bekommen hat. Vorbeifliegende Kometen könnten höherentwickelte Moleküle auf die Erde gebracht haben, aus denen sich später Leben entwickelte.
ddp/bdw – Ulrich Dewald
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