Forscher der Universität von Massachusetts haben eine neue Methode entdeckt, um antibakterielle Kunststoffe herzustellen. Dies berichtet die Fachzeitschrift Proceedings of the National Academy of Sciences in ihrer Ausgabe vom 16. April.
Es gibt in der Natur über 500 so genannte Peptide, das sind kurze Aminosäure-Ketten, die Mikroben abtöten. Bei Menschen und Tieren stellen diese antimikrobiell wirksamen Peptide die erste Verteidigungslinie gegen Infektionen dar. Das Team um Gregory Tew entwickelte synthetische Polymere, die derartige Peptide nachahmen. Dazu bedienten die Forscher sich eines Tricks. Anstatt die Peptide chemisch nachzubauen, kopierten sie nur deren Oberflächenstruktur und physikalisch-chemischen Eigenschaften. Die so konstruierten Polymere arbeiten ähnlich wie die antibakteriellen Peptide: Sobald eine Bakterie an den Kunststoff andockt, durchlöchert dieser die Zellmembran der Mikrobe.
Die daraus erwachsenden Anwendungen reichen von antiseptischen Küchentischen bis OP-Einrichtungen. Auch neue Designer-Medikamente sind in Zukunft denkbar. Hierfür wollen die Forscher ihre Technologie weiter verfeinern.
Markus Batscheider
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