Nicht nur die Atmosphäre und die Meere werden immer wärmer, auch die obere Schicht der Kontinente heizt durch den Klimawandel allmählich auf. Das berichtet ein kanadisch-amerikanisches Forscherteam im Magazin „Geophysical Research Letters“ (15. April).
Die Forscher um den Geologen Henry Pollack von der Universität Michigan in Ann Arbor (USA) hatten in Bohrlöchern in Europa, Amerika, Asien und Australien die Temperatur der Kontinente gemessen. Die oberen Erdschichten nehmen nur langsam Wärmeenergie aus der Luft auf und geben sie in größere Tiefen ab. Aus der Temperaturverteilung unter der Oberfläche konnten die Forscher daher schließen, dass die Erdmassen seit Mitte des vergangenen Jahrhunderts deutlich wärmer geworden sind.
Obwohl die Kontinente etwa dreißig Prozent der Erdoberfläche ausmachen, sind Pollack und sein Team die ersten Wissenschaftler, die eine mögliche Erwärmung der oberen Erdschichten durch den Klimawandel global untersucht haben. „Unsere Funde widerlegen nun die letzten Zweifel daran, dass die Erderwärmung ein weltweites Phänomen ist“, sagt Pollack.
ddp/bdw – Andreas Wawrzinek
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