Kinder, die erst nach ihrem zweiten Geburtstag mit dem Sprechen beginnen, haben später oft mehr Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben und besitzen ein kleineres Vokabular. Das berichtet das amerikanische „Journal of Speech, Language and Hearing Research“. Es stellt damit den beruhigenden und oft wiederholten Hinweis in Frage, Kinder holten diesen Entwicklungsnachteil meist auf.
Die Sprachforscherin Leslie Rescorla vom Bryn-Mawr-College hatte über dreißig Kinder zwischen sechs und neun Jahren untersucht, die erst spät mit dem Sprechen angefangen hatten. Die Forscherin fand, dass die betroffenen Kinder das Lesen und Schreiben in der Schule zunächst zwar genauso schnell erlernten wie andere Kinder. Allerdings gerieten sie mit den Jahren ins Hintertreffen und hatten es dann deutlich schwerer im Umgang mit der Schriftsprache. Außerdem besaßen sie einen kleineren Wortschatz und ihre Grammatik war fehlerhafter.
ddp/bdw – Andreas Wawrzinek
Teilen: