Ein simpler Test soll Bauern, Förstern und Umweltschützern, aber auch Nationalpark- oder Bergbau-Managern helfen, den Zustand und die Entwicklung ihres Bodens zu bestimmen. Kennen sie das biologische Potential der Erdkrume, wissen sie, ob sich seine Qualität gerade verbessert oder verschlechtert. Das Wissen hilft ihnen dann gezielte Maßnahmen zur Erhaltung oder Wiederherstellung zu ergreifen. Australische Forscher glauben nun, in den Genen von Bodenmikroben jetzt eine Möglichkeit gefunden zu haben, mit der das „Gesamtbild“ des Bodens einfach feststellbar ist.
Wir wissen, was im Boden enthalten ist – wir wissen nur nicht genau, was es tut: wie all diese Kreaturen interagieren, wie sie sich zusammenschließen, um Nährstoffe und Energie innerhalb des Bodens zu recyclen und wie sie diese den wachsenden Pflanzen zur Verfügung stellen, erklärt Matt Colloff , Entomologe an der staatlichen australischen Forschungsagentur
CSIRO. Gemeinsam mit Steve Rogers, CSIRO-Land- und Wasser-Experte, betrachtete er nicht die Mikroben und ihre Tätigkeit, sondern ihre Gene. Handelsübliche Test-Techniken reichen dabei aus, um die Menge und die Aktivität der wichtigsten „Fruchtbarkeitsgene“ in den Organismen eines Bodens herauszufinden.
Das Ergebnis soll eine Testreihe sein, mit deren Hilfe sich eine Landschaft analysieren lässt: auf ihren aktuellen Zustand in Sachen Fruchtbarkeit und Nachhaltigkeit, und darauf, wie gut sie einen „Angriff“ menschlicher Intervention oder Missmanagement überstehen oder abfedern kann. Das Team nutzt drei Testgebiete quer durch Australien: Regenwald und Zuckerrohr-Anbaugebiete in Queensland, Buschland und Weideland in Western Australia und Wald- und Ackerland in Victoria. Hier soll ihre Testmethode beweisen, dass sie auch für sehr unterschiedliche Umweltbedingungen und Management-Systeme schlüssige Ergebnisse liefern kann.
Dörte Saße