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Pflanzenschutzmittel legt Krebsabwehr lahm

Erde|Umwelt Gesundheit|Medizin

Pflanzenschutzmittel legt Krebsabwehr lahm
Das kürzlich in Deutschland verbotene Pflanzenschutzmittel Triphenylzinn schädigt irreversibel die körpereigene Krebsabwehr. Dies haben US-Forscher der Murray State University jetzt auf dem 223. National Meeting of the American Chemical Society berichtet.

Noch immer besprühen US-Farmer ihre Pekanussplantagen, Kartoffel- und Zuckerrübenäcker mit Triphenylzinn (TPT)-haltigen Fungiziden und Pestiziden. Das dürfte sich nach der Veröffentlichung des Forscherteams um Sharnise Wilson ändern.

Wilson und Kollegen untersuchten erstmals die Auswirkungen von TPT auf Natürliche Killerzellen. Dies sind Zellen der unspezifischen Immunabwehr, die Tumore und Virus-infizierte Zellen töten. Wilson setzte Natürliche Killerzellen eine Stunde lang TPT aus. Danach nahm die Tötungsaktivität der Zellen um rund 60 Prozent ab. Der beobachtete Effekt blieb irreversibel.

Das Forscherteam zeigten damit, dass eine kurze TPT-Exposition dauerhaft das menschliche Immunsystem beeinträchtigt. Es betrifft fatalerweise die erste Verteidigungslinie gegen Krebs und Virusinfektionen: Die Natürlichen Killerzellen.

Die Wissenschaftler wollen nun die Auswirkungen von TPT auf die betroffenen Farmarbeiter untersuchen.

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Sei 1993 spritzten deutsche Landwirte das TPT-haltige Fungizid „Brestan flüssig“ auf Kartoffeläcker. Das Pflanzenschutzmittel aus dem Hause Aventis CropScience schützte die Kartoffeln vor Kraut- und Knollenfäule. Brestan galt als unbedenklich, da es nach der Ernte nicht mehr in den Kartoffeln nachweisbar war. Jedoch gelangte das Gift in Oberflächengewässer und reicherte sich in Schnecken und Fischen an. Von Frühjahr 2000 bis Sommer 2001 kämpfte der Naturschutzbund (NABU) für das Verbot von Brestan, insbesondere wegen der schädigenden Wirkung von TPT auf das Hormonsystem. Am 9. August 2001 verbot die Biologische Bundesanstalt den Einsatz von Brestan.

Markus Batscheider
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