Eine Spritze, die winzig klein und dem Stechrüssel einer Mücke nachempfunden ist, soll das Spritzen von Medikamenten in Zukunft schmerzfrei machen. Mit einem Durchmesser von 0,1 Millimetern ist die Spritze vier- bis zehnmal dünner als herkömmliche Spritzen, berichtet das Forscherteam um Seiji Aoyagi von der Kansai-Universität Osaka im Wissenschaftsmagazin „New Scientist“ (6. April 2002).
Der Stich einer Mücke ist schmerzfrei, da der Stechrüssel rundherum gezackt ist. Der Schmerz kommt erst mit dem Speichel der Mücke, der das Blut beim Saugen flüssig hält. Nach diesem Vorbild haben die Wissenschaftler die Mini-Nadel konstruiert. Durch die Zacken ist die Berührungsfläche zwischen Haut und Nadel weitaus kleiner als bei einer üblichen Nadel, bei der die gesamte Spritze Kontakt zu Haut und Gewebe hat. Dadurch werden weniger Nerven gereizt, so dass der Stich nicht spürbar ist, so Aoyagi.
Ein Problem mit der Mini-Nadel müssen die Entwickler jedoch noch beheben: Die dünne Spritze ist sehr brüchig. Sollte ein Stück der Nadel abbrechen und zum Herz oder Gehirn wandern, kann der Patient schwer verletzt werden.
ddp/bdw – Nicole Waschke
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