Einen neuen Plastikschaum, der winzige Tonpartikel enthält und fester und umweltfreundlicher sein soll als herkömmlicher Kunststoff, stellen amerikanische Wissenschaftler am Dienstag (2. April) beim Treffen der Gesellschaft für Materialforschung in San Francisco vor. Das neue Material könnte etwa schwere Kunststoffteile ersetzen, hofft der Chemiker L. James Lee von der Staatsuniversität Ohio.
Bei der Herstellung des Schaums werden millionstel Millimeter dünne Tonpartikel in die heiße Rohmasse gemischt. Beim Aufschäumen bleiben kleine Blasen des Treibgases an den Tonpartikeln haften. Kühlt sich die Rohmasse ab, entstehen im Material winzige Hohlräume. Diese seien kleiner und gleichmäßiger verteilt als in herkömmlichen geschäumten Kunststoffen, berichtet Lee. Der Plastikschaum mit Tonzusatz sei deshalb bei gleicher Festigkeit um einen Drittel dünner.
Das neue Material sei zudem umweltfreundlicher: Die Forscher der Universität Ohio haben ein Verfahren entwickelt, bei dem als Treibgas anstelle von Fluorchlorkohlenwasserstoffen (FCKWs) das sehr viel umweltfreundlichere Kohlendioxid verwendet wird. Dabei wird das Gas unter hohem Druck erhitzt. Der neue Schaum könnte einmal in der Auto- und Luftfahrtindustrie, aber auch bei der Herstellung von Verpackungsmaterialien verwendet werden.
ddp/bdw – Ulrich Dewald
© wissenschaft.de