Tropische Moskitos können in gebrauchten Autoreifen nach Europa reisen und sich dort ausbreiten, warnen britische Forscher. Dadurch könnten von ihnen übertragene Tropenkrankheiten wie das Dengue- oder das West-Nil-Fieber nach Mitteleuropa gebracht werden, schreiben die Wissenschaftler im Fachblatt „Biologist“ (Ausgabe vom 5. April) des Instituts für Biologie in London.
Stechmücken wie beispielsweise der Tigermoskito legen ihre Eier gerne in die kleinen Pfützen, die sich im Innern der Reifen bilden, wenn diese in losen Stapeln offen gelagert werden. Beim Import solcher Reifen könnten die potenziellen Krankheitsüberträger auch nach Europa gelangen. Deren Überleben auch in gemäßigten Breiten sei durch den globalen Anstieg der Temperaturen in den vergangenen Jahren sehr viel wahrscheinlicher geworden, sagen die Forscher.
Auch Reinhard Kurth, Präsident des Robert Koch-Instituts in Berlin, verweist auf Berichte über die Ausbreitung tropischer Moskitos durch gebrauchte Autoreifen. Dieser Transportweg könnte bei der zunehmenden Verbreitung des Denguevirus wie auch des Gelbfiebervirus durchaus eine Rolle gespielt haben.
Das Denguevirus beispielsweise kam ursprünglich nur in Afrika vor, hat sich inzwischen jedoch auf fast alle tropischen Regionen der Welt ausgebreitet.
ddp/bdw ? Ulrich Dewald
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