Lithiumborocarbid könnte schon bei einer Sprungtemperatur von 100 Kelvin supraleitend werden. Dies wäre ein mehr als doppelt so hoher Wert wie beim metallischen Supraleiter Magnesiumdiborid, dessen Entdeckung im vergangen Jahr für Aufsehen sorgte. Dies vermuten Wissenschaftler in der Zeitschrift Physical Review Letters(25. März 2002).
Zwar gibt es bereits keramische Hochtemperatursupraleiter mit Sprungtemperaturen von bis zu 135 Kelvin, aber diese Materialien lassen sich bisher relativ schlecht verarbeiten. Nachdem entdeckt wurde, dass das relativ einfach aufgebaute Magnesiumdiborid bei etwa 40 Kelvin supraleitend wird, begannen sich zahlreiche Forschergruppen mit der neuen Materialgruppe zu beschäftigen.
Lithiumborocarbid ähnelt Magnesiumdiborid in seinem atomaren Aufbau. Die Forscher sagen voraus, dass sich Lithiumborocarbid ebenso wie Magnesiumdiborid in einen Supraleiter verwandelt, wenn man in das Material bewegliche elektrische Ladungsträger, sogenannte Löcher, einbringt.
Florian Sander
Teilen: