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Biozement stärkt das Rückgrat bei Knochenschwund

Erde|Umwelt Gesundheit|Medizin

Biozement stärkt das Rückgrat bei Knochenschwund
An Knochenschwund leiden in Deutschland rund sechs Millionen Menschen. Häufig brechen dabei Wirbelkörper im Rückgrat. Deutsche Mediziner spritzen nun zur Stabilisierung des gebrochenen Wirbels einen neuen Bio-Zement minimal invasiv in den Rücken ein. Diese schonende Methode befreit den Patienten schnell von seinen Schmerzen und verkürzt die Liegezeiten.

Bislang wurde dafür der Kunststoff Methylmetacrylat verwendet. Beim Anhärten wird er bis zu 80 Grad Celsius heiß und schädigt dadurch lebendes Knochengewebe, sagt Hans-Christian Kasperk, Oberarzt an der Medizinischen Universitätsklinik Heidelberg. Der neue Zement wird dagegen bei normaler Körpertemperatur fest, so dass die verbliebenen gesunden Knochenzellen nicht zerstört, sondern sogar zum Wachstum angeregt werden.

Dieser Eingriff zur Wirbelaufrichtung- Kyphoplastie genannt – dauert unter Röntgenkontrolle nur rund 30 Minuten: Der Patient liegt in Vollnarkose auf dem Bauch. Durch zwei kleine Stiche rechts und links des betroffenen Wirbels wird eine Kanüle vorgeschoben. Dadurch wird ein Ballon eingeführt, der mit einer Flüssigkeit aufgeblasen wird und den Wirbel zunächst aufrichtet. Nachdem der Ballon wieder entfernt wurde, spritzen die Chirurgen den stabilisierenden Biozement ein. In Heidelberg konnten seit 2001 insgesamt 18 Patienten mit dieser Methode erfolgreich behandelt werden.

In der Bundesrepublik leiden etwa sechs Millionen Menschen an Knochenschwund (Osteoporose), betroffen sind vor allem Frauen über 50 Jahre. Eine große Rolle spielt dabei die nachlassende Produktion der Geschlechtshormone, wodurch der Knochen stetig an Substanz verliert. Als Therapie kam bis vor einigen Jahren nur die stabilisierende Operation mit anschließender Bettruhe in Frage. Auch Krebspatienten, die an Wirbelbrüchen durch Knochenmetastasen leiden, können unter bestimmten Voraussetzungen mit dem Biozement behandelt werden.

Jan Oliver Löfken
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