Die Erde in Kalifornien scheint die Menschen schon früh vor den möglichen Folgen einer Besiedlung gewarnt zu haben: Im achtzehnten Jahrhundert wurden dort offenbar spanische Eroberer von einem Erdbeben überrascht, das stärker war als alle bisher bekannten Erderschütterungen in der Gegend, schreibt die Geologin Leslie Ballenger von der Universität Kalifornien in Irvine zusammen mit Kollegen im Bulletin der Seismologischen Gesellschaft Amerikas.
Die Forscher fanden Berichte über das Beben in den Tagebüchern des Seefahrers Gaspar de Portola, der 1769 mit seiner Mannschaft am kalifornischen Santa Ana-Fluß einen Zwischenstopp eingelegt hatte. Am 28. Juli wurden die Abenteurer von Erdstößen überrascht, die die Küstenlinie Kalifornien teilweise bis zu drei Meter angehoben haben. Die Stöße dürften eine Stärke von 7,3 erreicht haben und waren damit deutlich stärker als das kalifornische Erdbeben von 1994, das eine Stärke von 6,7 erreicht hatte, schreiben die Geologen.
Die Forscher hatten schon früher vermutet, dass im achtzehnten Jahrhundert ein heftiges Erdbeben die Küstenlinie verändert hat. In Ablagerungen an den früheren Stränden fanden sie zu ihrer Überraschung Pflanzensamen aus Europa. Möglicherweise stammten sie von den Spaniern, sagen die Forscher.
ddp/bdw – Andreas Wawrzinek