Ein Eisberg in der Größe der Insel Zypern (rund 3.300 Quadratkilometer) ist nach Angaben des amerikanischen „Snow and Ice Data Center“ (NSIDC) vom antarktischen Festland abgebrochen. Der drohende Abbruch am „Larsen-B Schelf“ wurde erstmals auf einem Satellitenbild Anfang März erkannt.
Das ist der größte Eisberg in einer Serie von Eisabbrüchen in der Antarktis seit mehr als 30 Jahren, so das NSIDC. Der Eisberg ist rund 220 Meter dick und wiegt rund 720 Mrd. Tonnen. Innerhalb der vergangenen 40 Jahre wurde die gesamte Halbinsel, von der der Rieseneisberg abgebrochen ist, um 13.500 Quadratkilometer verkleinert. Das abgebrochene Eis ist nach Angaben der Forscher vor rund 12.000 Jahren entstanden. Allein in den vergangenen fünf Jahren sind vom Eisschelf an der ostantarktischen Küste rund 5.700 Quadratkilometer abgebrochen.
Der neue Eisberg befindet sich zurzeit bei 74 Grad südlicher Breite und 107 Grad westlicher Länge. Die Forscher haben die Küstenlinie von Larsen-B in den vergangenen Jahren genauer untersucht. Durch den Temperaturanstieg von 0,5 Grad Celsius innerhalb der letzten Jahre habe sich der Abbruch von Packeis beschleunigt. Der Abbruch des Eisschelfs habe nach Angaben des Forschungszentrum aber nur wenig Einfluss auf das Ansteigen des Meeresspiegels.
pte