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Theorie zum Altern eines Pulsars falsch?

Astronomie|Physik

Theorie zum Altern eines Pulsars falsch?
Pulsare altern anders als bislang gedacht. Jeder der rotierenden Neutronensterne sei ein Individuum, über das im Voraus besser keine Annahmen getroffen werden sollten, schreiben Forscher um Bryan Gaensler vom Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics in Massachusetts im Fachblatt Astrophysical Journal Letters (Ausgabe vom 10. März).

Bislang haben Astrophysiker angenommen, dass Pulsare immer langsamer rotieren, je älter sie werden. Mit einer einfachen Formel berechneten sie das Alter aus der Rotationsgeschwindigkeit und anderen Eigenschaften des Sterns, etwa seiner Masse und der Stärke des Magnetfeldes. Doch ein 8000 Lichtjahre entfernter Pulsar mit dem Namen B1951+32, den die Forscher zehn Jahre lang mit dem Very Large Array-Radioteleskop beobachten, fällt völlig aus dem Rahmen.

Der Pulsar liegt in der Nähe einer gewaltigen Gaswolke, die bei einer Supernova entstand. Bei dem gleichen Ereignis schrumpfte der Kern des explodierenden Sterns zusammen, wobei die Materie auf die Dichte eines Atomkerns komprimiert wurde. Das war die Geburt des Neutronensterns. Die Untersuchungen der Forscher ergaben, dass sich der Pulsar mit einer Geschwindigkeit von 800.000 Kilometern pro Stunde vom Zentrum der Wolke, seinem Geburtsort entfernt. Sie errechneten, dass der Pulsar 64.000 Jahre von seinem Geburtsort zu seinem heutigen Platz gebraucht habe. Diese Zeit sei mit dem Alter des Pulsars identisch. Aus der Rotationsgeschwindigkeit des Pulsars ergibt sich jedoch ein Alter von 107.000 Jahren.

Da vor zwei Jahren bereits ein Pulsar gefunden wurde, der älter war als die Theorie es vorhersagt, müssen nun erst einmal alle Annahmen, die über die Geburt und das Altern von Pulsaren gemacht werden, in Frage gestellt werden, so Gaenslein.

Ute Kehse
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