Die australische Firma Stem Cell Sciences plant noch in diesem Jahr erbkranke menschliche Embryonen zu klonen. Das Unternehmen hat sich für die Technik, wie sie auch für das Klon-Schaf Dolly angewendet wurde, bereits die Rechte an dem patentierten Verfahren gesichert. Ziel von Stem Cell Sciences ist es, genetisch bedingte Krankheiten zu erforschen, berichtet news.com.au. Und das funktioniere besser, wenn man Embryonen mit bestimmten Erbkrankheiten klont, erklärte der Geschäftsführer von Stem Cell Sciences, Peter Mountford.
Laut Mountford sollen die Zellen von Menschen mit einer genetischen Erkrankung gespendet werden, um Embryonen mit erbkranken Zelllinien zu gewinnen. Bei der bereits patentierten Klon-Technik werden menschliche Zellen in tierische Eizellen oder in nach künstlichen Befruchtungen „übrig“ gebliebene Eizellen eingesetzt. Die Originalgene der Eizelle werden anschließend entfernt, damit sich der geklonte Embryo entwickelt.
„Das würde es uns erlauben, die Wirkung von Millionen von Medikamenten gegen diese erkrankten Linien zu untersuchen“, behauptet Mountford. Obwohl sich der geklonte Embryo theoretisch zum „Zwilling“ des Spenders entwickeln könnte, ist es laut dem Geschäftsführer höchst unwahrscheinlich, dass auch nur irgendein australischer Forscher dies wagen würde. „Das wäre ein Skandal“, so Mountford, der sich nun mit dem Standort-Problem des Projekts beschäftigt. Im Gespräch sind Australien und Großbritannien. Noch gibt es in Australien keine Regelung über das therapeutische menschliche Klonen. Eine Entscheidung ist in Vorbereitung und wird noch in diesem Monat erwartet. In Großbritannien ist das Klonen erlaubt, unterliegt aber strengen Auflagen.
pte
© wissenschaft.de