Die Ergebnisse zeichnen ein unerwartetes Bild der Architektur des Dengue-Fiebererregers. Er besteht aus einem relativ ungeordnetem Kern mit RNA als Erbgut, umhüllt von einer Membran aus Fett und Eiweißen. Diese ist wiederum komplett umgeben von einer Hülle aus 180 gleichen Eiweißen. Die Eiweiße sind dabei so angeordnet, dass sie eine Art Ikosaeder mit 20 eingedellten Flächen formen. Dadurch sieht der Virus einem Golfball ähnlich.
Die Feinstruktur lässt darauf schließen, wie die Flaviviren in die Wirtszellen eindringen. Das Forscherteam arbeitet nun mit Hochdruck daran, den Fusionsprozess zwischen dem Dengue-Virus und seiner Wirtszelle aufzuklären.
Mit Hilfe der gewonnenen Strukturdaten können Wissenschaftler die Organisation, Reifung und molekularen Infektionsmechanismen der Flaviviren genauer erforschen. Zur Familie der Flaviviren gehören neben dem Dengue-Virus auch die Erreger des Westnil- und Gelbfiebers, der Japanischen Encephalitis und FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis).