Schwitzende Hände werden von Eltern an ihre Kinder vererbt. Zu diesem Ergebnis kamen Wissenschaftler der University of California at Los Angeles. Die primäre palmare Hyperhidrose, so der wissenschaftliche Name für übermäßiges Schwitzen in Händen, ist ein weiter verbreitetes Problem, als bisher angenommen wurde. Durch einen minimalen operativen Eingriff kann jedoch dem Schwitzen Einhalt geboten werden. Publiziert wurde die Studie in der Februar-Ausgabe des Journal of Vascular Surgery.
In einer Forschungsstudie wurden seit 1993 58 Probanden, die an einer Form der Hyperhidrose (an Händen, Füßen oder im Achselbereich) leiden, untersucht, wobei 49 Personen Familiendaten freigaben. Dabei ergab sich bei 65 Prozent, dass in der Familie bereits früher Krankheitsfälle von Hyperhidrose aufgetreten waren. Die Forscher schließen daraus, dass übermäßiges Schwitzen von Generation zu Generation vererbt werden kann, und Hyperhidrose nicht wie ursprünglich gedacht eine nervös bedingte Krankheit ist. Fünf Prozent der Gesamtbevölkerung sind davon betroffen. Wenn ein Elternteil an Hyperhidrose leidet, überträgt er nach Angaben der Forscher zu 28 Prozent die Krankheit auf das Kind. Samuel Ahn sagte: „Dieses Syndrom ist lang von der Medizin nicht ernst genommen worden, da es auf Stressituationen zurückgeführt wurde.“ Es sei die erste Studie, die „schwitzige Hände“ als eine physiologische Fehlfunktion charakterisiert.
Palmare Hyperhidrose beeinflusst das Leben Betroffener stark. Die Medizin macht es jedoch mit einem kleinen operativen Eingriff, der Sympathektomie, möglich, die Symptome auszuschalten. Dabei wird ein zu den Händen führender Nerv, der Impulse zur Schweißabsonderung an die Schweißdrüsen sendet, durchtrennt. Der Eingriff ist bei 99 Prozent der Patienten erfolgreich.
pte