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Wer gut schläft, kann auch gut lernen

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Wer gut schläft, kann auch gut lernen
Schlaf ist essentiell für erfolgreiches Lernen. Experimente mit Menschen und Tieren belegen die alte Weisheit, dass man über etwas neu gelerntes eine Nacht schlafen sollte. Laut Robert Stickgold vom Massachusetts Institute of Technology wären zwei oder mehr Nächte Schlaf zwischen dem Lernen und einer Prüfung der neu erworbenen Fähigkeiten noch besser. Er warnt auf dem Treffen der American Association for the Advancement of Science in Boston, dass die immer kürzer werdenden Schlafzeiten unsere geistige Leistungskraft schwächen könnten.

Im Labor beobachtete das Team um Stickgold bei Probanden eine um zwanzig Prozent gestiegene Leistung, wenn sie zwischen dem trainieren bestimmter Fertigkeiten und einem Test eine Nacht gut durchschliefen. Weitere Nächte Schlaf verbesserten die neu erlernten Fähigkeiten weiter. Bekamen die Probanden in der ersten Nacht nach dem Training keinen Schlaf, entsprachen ihre Fähigkeiten am darauffolgenden Tag denen eines Anfängers, als ob sie zuvor nicht geübt hätten. Die zuvor erlernten Fertigkeiten blieben auch zwei Tage später, nachdem die Versuchsteilnehmer den versäumten Schlaf nachholen sollten, verloren.

Stickgold ist der Meinung, dass es egal sei, zu welcher Schule man gegangen sei und wie einen die Eltern erzogen hätten. Wie gut man etwas beherrsche hänge allein davon ab, wie man letzte Nacht geschlafen habe. Er und sein Team haben ebenfalls herausgefunden, dass die unterschiedlichen Schlafphasen verschiedenen Arten des Lernens beeinflussen. So ist beispielsweise für das Festigen visueller Fertigkeiten der REM-Schlaf von besonderer Bedeutung.

Und genau wie Haustierbesitzer es schon immer geahnt haben, scheint dasselbe auch bei Tieren zu passieren. Daniel Margoliash von der University of Chicago hat herausgefunden, dass junge Vögel ihre Gesänge während des Schlafes lernen und festigen. Es sind dieselben Nervenzellen im Gehirn aktiv, wenn ein junger Vogel das Singen erlernt oder wenn er schläft. „Die Vögel träumen vom Singen“, so Margoliash. Und Matthew Wilson vom Massachusetts Institute of Technology berichtet auf der Tagung in Boston, dass Ratten während ihrer Schlafphasen Rennen üben. Auch bei ihnen sind nachts dieselben Hirnregionen aktiv, die tagsüber bei der Bewegungssteuerung arbeiten.

Nicole Waschke
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