Umweltschützer in Großbritannien gehen auf die Barrikaden, nachdem Filmgesellschaften aus Hollywood angekündigt haben, Einweg-DVDs auf den Markt zu bringen. Das berichtet das britische Wissenschaftsmagazin „New Scientist“ in seiner Ausgabe vom 16. Februar. Mit den Scheiben, die nur einmal angesehen werden können und sich dabei selbst vernichten, wollen Filmindustrie und -verleiher neue Kunden gewinnen: Der Filmfreund muss nicht mehr ein zweites Mal in die Videothek, um den Film zurückzubringen.
Die Einweg-DVDs sind mit einem speziellen Kunststoff beschichtet, der sich unter Einfluss von Licht strafft. Streicht nun beim Abspielen der Laserstrahl über die DVD, werden dabei die feinen Strukturen auf Oberfläche der Scheibe zerstört. Der Datenträger wird dadurch unbrauchbar.
Mike Childs von der Umweltorganisation „Freunde der Erde“ sieht noch größere Müllberge auf das Land zukommen und fordert die Filmkonzerne auf, wenigstens ein Recyclingsystem für die silbernen Scheiben anzubieten. Eine Wiederverwertung sei zwar möglich, berichtet Nabil Lawandy von der Entwicklerfirma SpectraDisc im amerikanischen Providence. Doch sei bislang offen, ob die Filmfirmen dafür aufkommen werden.
ddp/bdw ? Ulrich Dewald
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