Die chiropraktische Behandlung des Genicks sei eine Hauptursache für Hirnschläge bei jüngeren Menschen, behaupten kanadische Forscher. Sie fordern deshalb auf einer Konferenz der Amerikanischen Schlaganfall-Vereinigung in San Antonio, diese Art der Therapie zu verbieten, meldet das Wissenschaftsmagazin „New Scientist“ in seiner Online-Ausgabe.
Die Mediziner um John Norris von der Universität Toronto hatten 156 Patienten untersucht, die aufgrund einer Beschädigung der Halsarterien einen Hirnschlag erlitten hatten. Bei über einem Drittel der Fälle hätten chiropraktische Genickbehandlungen die Arterienschäden verursacht, sagen die Forscher. Damit müsse nach solchen Therapien jedes Jahr allein in Kanada mit rund 150 Hirnschlägen bei Patienten unter 45 gerechnet werden.
Der britische Chiropraktiker Haymo Thiel bestreitet jedoch die Resultate. Frühere Studien hätten der chiropraktischen Genickbehandlung, die gegen Schmerzen und Versteifungen eingesetzt werde, ein äußerst geringes Hirnschlagrisiko bescheinigt, sagt Thiel.
ddp/bdw ? Marcel Falk
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