In Zusammenarbeit mit dem biopharmazeutischen Unternehmen Nabi entwickelten die Wissenschaftler einen Impfstoff, der aus zwei Bestandteilen der Bakterienhülle hergestellt wurde. Es handelt sich dabei um zwei Kohlenhydratverbindungen, die das Immunsystem zur Bildung von Antikörpern veranlassen. Dadurch können 85 Prozent der relevanten Staphylococcus aureus-Varianten abgetötet werden.
Ein Hauptproblem bei der Imfstoffentwicklung war die Koppelung dieser Kohlenhydrate an andere Moleküle, die für eine effektive Stimulierung des Immunsystems nötig war. Die Forscher testeten ihren Impfstoff an etwa 900 Dialysepatienten. Zur Kontrolle erhielt eine gleich große Gruppe eine Kochsalzlösung ohne Wirkstoff. Im Zeitraum von drei bis vierzig Wochen nach der Verabreichung verringerte der Impfstoff die Häufigkeit einer Staphylokokken-Infektion im Vergleich zur Kontrolle um 57 Prozent. Nach dieser Zeit ließ die Wirkung deutlich nach. Insgesamt hatten 86 Prozent der Patienten hohe Konzentrationen an Antikörpern gebildet.
John Robbins vom NICHD will versuchen, die Wirksamkeit durch eine spätere Auffrischungsimpfung zu erhöhen. Außerdem soll der Impfstoff um eine dritte Komponente ergänzt werden, wodurch ein Infektionsschutz gegen nahezu alle Staphylococcus-aureus-Varianten möglich wäre. „Bei anderen Patienten mit stärkerer Immunabwehr wird die Impfung wahrscheinlich noch besser wirken“, sagt Robbins. In Frage kämen in erster Linie Patienten nach Gelenks-, Brust- oder Herzoperationen.