Im Gegensatz zu uns Menschen empfinden Vögel kein Brennen beim Verzehr von Chilischoten. David Julius und Sven-Eric Jordt von der University of California in San Franzisko beschreiben im Fachmagazin Cell, dass das an einem kleinen Strukturunterschied eines Rezeptorproteins liegt.
Das Rezeptorprotein VR1 befindet sich an sensorischen Nervenenden und kann, wenn es stimuliert wird, Schmerzempfinden hervorrufen. Die in den Chilischoten enthaltene Substanz Capsaicin kann dieses Rezeptorprotein bei Säugetieren stimulieren. Dem strukturell ähnlichen Rezeptorprotein der Vögel fehlt aber das Proteinsegment, das das feurige Molekül bindet. Daher sind Vögel unempfindlich für Capsaicin.
Schon 1999 beschrieben Wissenschaftler, dass Nagetiere keine Chilischoten fressen, Vögel sie jedoch geradezu verschlingen. Das ist von Vorteil für die Pflanzen, denn die Samen der Pflanzen würden von den Nagetieren verdaut werden, den Darmtrakt der Vögel passieren sie dagegen unbeschadet.
Ralf Möller