Die Raumsonden Pioneer 10 und 11 scheinen die bekannten Gesetze der Physik zu brechen: Eine bislang rätselhafte Kraft verringert die Geschwindigkeit der Raumschiffe, so dass die Sonden in hundert Jahren rund zehn Kilometer pro Stunde langsamer sein werden als heute. Das berichten Forscher der kalifornischen Aerospace Corporation.
Bei Geschwindigkeiten von rund 43.000 Kilometern in der Stunde fällt die unbekannte bremsende Kraft jedoch nicht ins Gewicht. „Wenn sich der Effekt aber als real erweist, hätte das große Auswirkungen auf die Kosmologie und die Steuerung von Raumschiffen“, erläutert Philip Laing von der Aerospace Corporation in einem Interview mit der britischen Zeitung „Sunday Telegraph“.
Entdeckt wurde die rätselhafte Bremskraft an den beiden Raumsonden, die 1972 und 1973 ins All geschickt wurden und längst das Sonnensystem verlassen haben, bereits vor einigen Jahren. Seither gab es zahlreiche Theorien über die möglichen Ursachen, die sich jedoch alle nicht bestätigten ? zumal sich nun gezeigt hat, dass die Kraft konstant bleibt und nicht mit zunehmender Entfernung vom Sonnensystem abnimmt. Ihre jüngsten Ergebnisse veröffentlichen die Forscher in einer künftigen Ausgabe des Fachblatts „The Physical Review“.
Ulrich Dewald