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Erdentwicklung: Kontinente tauchten plötzlich auf

Astronomie|Physik Erde|Umwelt

Erdentwicklung: Kontinente tauchten plötzlich auf
Vor ungefähr einer Milliarde Jahre tauchten die Kontinente relativ plötzlich aus einem riesigen Ozean auf, der bis dahin 95 Prozent der Erdoberfläche bedeckt hatte. Das Erscheinen der großen Festlandmassen beeinflusste das Wetter und die Meeresströmungen und ließ auf der Erde erstmals unterschiedliche Jahreszeiten entstehen. Diese These vertritt der US-Geologe Eldridge Moores von der University of California im Fachblatt “Geological Society of America Bulletin” (Volume 114, Number 1, Jan. 2002, S. 80).

Die Erdkruste ist nach der Theorie der Plattentektonik unter Ozeanen wesentlich dünner als unter den Kontinenten. Während sie unter dem Meer durchschnittlich fünf Kilometer dick ist, beträgt ihre Dicke unter dem Festland bis zu 75 Kilometer. Wie Moores durch die Untersuchung von Resten verwitterter ozeanischer Kruste, die auf Kontinentalränder aufgeschoben wurde – so genannter Ophiolithe – herausfand, war das nicht immer so. “Ophiolite sind geologische Fenster in die Geschichte der Erde und ihre Prozesse. Sie zeigen, wie sich in der Vergangenheit Ozeanbecken bildeten und wieder verschwanden und wie Kontinente und Meere vor Millionen von Jahren aussahen”, sagt Moores.

Die ermittelten Daten unterstützen die Theorie, dass die ozeanische Kruste früher wesentlich dicker war und die Plattentektonik nach anderen Regeln verlief als heute. Die Ozeane waren seichter und überspülten den flachen Teil der Kontinente, so dass 90 bis 95 Prozent der Erdoberfläche ständig mit Wasser bedeckt war. Heute sind es nur noch 70 Prozent.

Wie Moores schreibt, wird seine Theorie von vielen Kollegen akzeptiert. Strittig sei jedoch, wie schnell die Landmassen aus dem Ur-Ozean auftauchten. Laut dem Geologen ging dieser Prozess mit einer Dauer von rund 200 Millionen Jahren relativ rasch vonstatten. Der Super-Kontinent Rodinia begann sich zu formen, der später in kleinere Landmassen zerfiel. Die geänderten Umweltbedingungen hätten zu einer Zunahme des atmosphärischen Sauerstoff-Gehalts geführt, so Moores. Dies habe vor rund 500 Millionen Jahren die explosionsartige Entfaltung von neuen Lebensformen auf der Erde ermöglicht.

Almut Bruschke-Reimer
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