Tatsächlich beobachteten sie graue Eichhörnchen, wie sie Nüsse und Samen aus den Verstecken der roten stahlen. Überlappten die Territorien beider Arten, konnten die roten Eichhörnchen nur auf zwei Drittel ihrer Vorräte zurückgreifen. Dadurch verloren sie erheblich an Gewicht. Normalerweise decken sie im Winter 50 Prozent ihres Energiebedarfs durch im Herbst gehortete Nahrung.
Wauters erklärt, dass besonders die Weibchen unter dem Nahrungsmangel litten. Gesunde Tiere könnten zweimal im Jahr Junge zur Welt zu bringen. Sind die Weibchen jedoch unterernährt haben sie nicht genug Energie, im Frühjahr zu werfen.
In Großbritannien hat das nordamerikanische Eichhörnchen das heimische europäsiche Eichhörchen längst überrant: auf 66 graue kommt nur noch ein rotes.
Die Verquickung der beiden Arten ist sehr kompliziert und unterliegt regionalen Einflüssen. ?Deshalb ist dies eine sehr elegante Erklärung für die Verdrängung der roten durch die grauen Eichhörnchen ? zumindest für Italien?, so Steven Rushton, Ökologe an der University of Newcastle upon Tyne, Großbritannien. Er meint, das Problem beträfe in Zukunft alle bewaldeten Teile Mittel- und Südeuropas, da sich das nordamerikanische Eichhörnchen dort überall wohl fühle.