Wenn betagte Hunde ihr Herrchen oder Frauchen nicht mehr erkennen und nur noch müde vor sich hin dämmern, haben sich in ihrem Hirn ähnliche Alterungsprozesse vollzogen wie bei alten Menschen. Zu diesem Schluss kommen zwei amerikanische Wissenschaftler, die den Alterungsprozess bei den Vierbeiner genauer untersucht haben. Mit einer vitaminreichen Kost ließen sich die verwerflichen Oxidations-Vorgänge im Gehirn verzögern, berichteten Norton Milgram und Carl Cotmann auf einem Symposium.
Die Forscher hatten fast fünfzig Hunde der Rasse „Beagel“ beobachtet, die allesamt ein Seniorenalter zwischen 9 und 14 Jahren erreicht hatten. Nachdem sie sich ein Bild über die kognitiven Fähigkeiten der Tiere verschafft hatten, teilten sie die Hunde in vier geistig etwa gleichrangige Gruppen auf.
Zwei der Gruppen wurden mit normalem Supermarkt-Hundefutter ernährt, die anderen bekamen eine spezielle Trockenfutter-Zubereitung, die besonders reich an Antioxidantien war. Jeden Tag mussten die Versuchshunde nun schwierige Testaufgaben lösen, etwa versteckte Belohnungen aufspüren.
Wie sich herausstellte, blieben jene Hunde, die die Spezial-Diät in ihrem Futternäpfen fanden, länger fit als ihre Artgenossen. Besonders wenn die Tiere zusätzliche geistige Ansprache erfahren, könne die Demenz noch ein wenig aufgehalten werden, meinen die Forscher. In der Regel geschehe dies automatisch, etwa indem Herrchen oder Frauchen mit ihrem Gefährten spielen oder spazieren gehen.
Irina Lorenz-Meyer